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erLESEN 2021

erLESEN! 2021 — es war sehr, sehr schön. Und sehr intensiv und anstrengend in der Vorbereitung. Aber auch das haben wir tatsächlich geschafft, in diesem pandemiegebeutelten Jahr! Mit Publikum live vor Ort. Mit Live-Streams parallel, die wurden bei uns (bei unserem allerersten Versuch!) erstaunlich gut angenommen. Außerdem gab es verteilt im ganzen Saarland auch Nur-Live-Streams und viele analoge Geschichten. Prima! Von Thea Dorn über Ewald Arenz und viele andere bis zu Paul Maar — es war ein vielfältiges Programm, wir sind stolz, was wir alles mit erLESEN! hingekriegt haben.

Bei uns in Wadern war unsere Lesung mit Iris Wolff komplett ausverkauft. Völlig begeisterte Rückmeldungen, sogar aus dem Live-Stream. Und der Abend war perfekt moderiert von Sally-Charell Delin von SR 2 (Ausschnitte daraus gab es am 14. Juli auf SR 2 Kulturradio bei „Literatur im Gespräch”, die Sendung kann man immer noch finden in der Mediathek, lohnt sich!). Auch die Lesung mit Isabel Bogdan war ausverkauft. Auch hier begeisterte Gäste im Kino und online. Total anders, aber ebenso völlig genial und authentisch und super schön war das. Schließlich war die Frank P. Meyer Lesung vom Conte-Verlag hier in der neuen Bücherhütte ruckzuck voll. Da sind wir kurzfristig ins Kino umgezogen, damit die vielen Fans doch noch kommen konnten. War schön, lustig, kurzweilig, dieser „Best of”-Überblick zu Franks komplettem Schaffen bei Conte. Ein runder Abschluss unserer erLESENEN Aktivitäten!


© Mechthild Schneider

Unser guter Freund und Lokalmatador hat auf unseren Wunsch natürlich die eigens von ihm für uns geschriebene „Bücherhütten-Umzugs-Kolumne” gelesen. Und Stefan Wirtz vom Conte-Verlag hatte einen extra für uns gefertigten kleinen Sonderdruck dabei, für uns und zum Verschenken — sehr schön!




En Detail:

„Unsere”Beatrice Schmitt ist ja die Frau aus dem Grünen Kreis, die im OrgaTeam von erLESEN! mitarbeitet. Mit acht anderen engagierten Buchmenschen plant sie seit drei Jahren quasi das ganze Jahr über das saarländische Literaturfestival. Direkt nach dem einen beginnen die Treffen und Vorüberlegungen für das nächste. Und wie jeder weiß: Im letzten Jahr zerschoss Corona in letzter Minute das komplette Festival mit über 40 geplanten Veranstaltungen. Kaum zwei Monate später raffte man sich wieder auf und traf sich einmal persönlich (immerhin, einmal ging es im Sommer noch draußen!) und viele Male virtuell, um die Weichen für 2021 zu stellen.

Erst optimistisch, weil ja dann sicher der „Spuk vorüber sein würde”, dann vorsichtiger mit Verlegung des eigentlich feststehenden Frühjahr-Termins in den Juni, um sicherer planen zu können. Um dann irgendwann für alle Fälle dreistufig zu planen: Live-Veranstaltungen mit Publikum, falls Einschränkungen zu beachten sein würden sogenannte hybride Veranstaltungen, also live mit Publikum, gleichzeitigem Filmen sowie Online-Ausstrahlung übers Internet und schließlich, im schlimmsten Falle, sogar nur Streaming, bei möglichen Reiseverboten vielleicht vom Wohnzimmer des Autors/der Autorin aus. „Das wurde dann richtig kompliziert, mit wenn-dann-Szenarios, neue Absprachen mit allen teilnehmenden Buchhandlungen und Autor:innen waren notwendig, horrende Kostenfürs Streamen drohten” stöhnt die Waderner Buchhändlerin in Erinnerung an die komplizierte Planung. „Und dann die Erlösung: Wir stellten einen wichtigen Förderantrag bei „Neustart Kultur” und Hurra, er wurde genehmigt, zumindest die finanzielle Planungssicherheit war damit gegeben, sogar für Ausfallhonorare zur Absicherung unsrer gebuchten Autor:innen, das war eine große Erleichterung”.




Trotzdem gab es Ende Mai, Anfang Juni noch ein paar schlaflose Nächte, bis zuletzt war es bei einigen Lesungen nicht sicher, ob und wieviel Publikum man in die Veranstaltungsräume lassen durfte. Manches blieb eine reine Streaming-Geschichte, wie Ewald Arenz, der nach Saarbrücken und Horst Eckert, der nach Lebach eingeladen war. „Bei uns im Kreis Merzig-Wadern durfte Esther Kuhn im Refugium St. Gangolf für Kinder lesen, das war toll für die Kolleginnen der Buchhandlung Roten Zora und das Refugium als Veranstalter. Und in Wadern im Kino war es perfekt: Wir empfingen dort Iris Wolff, Isabel Bogdan und Frank P. Meyer, zur riesigen Freude unseres Publikums und der Protagonistinnen.”

Wieso drei Lesungen? „Nun, Isa Bogdan war mit ihren beeindruckenden Roman „Laufen” für 2020 vorgesehen, da fanden wir es richtig, sie auch 2021 einzuladen. Sie freute sich riesig und sagte erneut zu. Iris Wolff war dann meine Herbst-Entdeckung. Bei der Lektüre der fünf Shortlist-Titel für das Lieblingsbuch unabhängiger Buchhandlungen war ich so fasziniert von Sprache und Inhalt ihres neuen Romans „Die Unschärfe der Welt” — mit dieser Begeisterung ist es mir spontan gelungen, sie zur Zusage für erLESEN! und Wadern zu bewegen. Und bei Frank P. Meyer haben wir einfach die Organisation übernommen, für den Conte-Verlag, der in einer Phase der Planung völlig verzweifelt war, keine passende „location” finden zu können. Na, die haben wir hier natürlich!”



Wie es war? Großartig! Tolle Rückmeldungen, großes Interesse, auch der Medien, die Live-Streams wurden gut angenommen, wir waren ja hier die ersten, die überhaupt wieder Kultur live und vor Ort erlebbar gemacht haben. Alle Veranstaltungen im Kreis waren in kurzer Zeit ausverkauft, klar, unter Pandemiebedingungen, mit Abstand, mit tagesaktuellen Tests. So frohe Teilnehmerinnen, so glückliche Autorinnen. Und auch wir waren glücklich.

In Neunkirchen bei der Eröffnung von erLESEN! hat Thea Dorn, eine gestandene Frau und Autorin, tatsächlich tiefbewegt von ihrem ersten Auftreten vor Publikum feuchte Augen bekommen. In Wadern hatte Iris Wolff, in diesem Jahr schon mit fünf verschiedenen Literatur-Preisen bedacht, ihren ersten Auftritt seit dem letzten Herbst. Isabel Bogdan sprach auf der Kino-Bühne davon, über ein Jahr nicht vor „echtem” Publikum gelesen haben und auch Frank P. Meyer fand es sehr besonders, endlich wieder in Gesichter — immerhin die ersten vier Reihen im dunklen Kinosaal konnte er erkennen — statt in einen Bildschirm mit Kamera zu schauen.

Kostproben an Reaktionen des Publikums in Wadern gefällig? Angelika Lauriel, bekannte saarländische Autorin war bei Iris Wolff dabei und schrieb den Veranstalterinnen von der Bücherhütte Wadern: „Zauberhaft! Das ist das (etwas altmodische) Wort, das die heutige Lesung im Rahmen von erLesen!, dem Literaturfestival Saar, umschreibt. Eine zauberhafte, wortgewaltig schreibende und erzählende Autorin: Iris Wolff. Eine zauberhafte Moderation des Abends, eine überaus glückliche und SO zauberhafte Buchhändlerin der Bücherhütte, gell, Bea Schmitt — und im Publikum noch mehr glückliche Buchhändler*innen. Und die Lichtspiele Wadern? Ihr ahnt es schon: überaus zauberhaft. (Dort durfte ich auch schon einmal lesen, und es war einfach zauber...) Iris Wolff las aus „Die Unschärfe der Welt”. Ich habe für mich eine neue Stimme entdeckt. Die Sprache dieser Frau ist so intuitiv wie wahrhaftig, so treffend wie umarmend und so tiefgehend wie spielerisch. Dazu eine spannende, spielerisch und neugierig herangehende Erzählung aus sieben Blickwinkeln auf ein Zentrum.” Und die Reaktion einer Zuschauerin im Live-Stream: „So toll beschrieben. Wir waren via Stream dabei und ich kann es nur bestätigen: es war einfach zauberhaft! Besser und treffender hätte ich es nicht beschreiben können”


Es hat sich gelohnt, der Aufwand, die Planung, die vielen Gedanken und Sorgen, wunderbar, dass im Saarland die ersten Veranstaltungen mit Publikum im Rahmen von erLESEN! stattfanden, wunderbar, dass die Autorinnen und Autoren im Saarland unterwegs und begeistert vom Saarland waren, wunderbar, dass alle Zuschauer:innen und Organisator:innen froh und zufrieden waren und das Echo in der Presse war auch wunderbar. Hier finden Sie noch einmal einen Überblick über alle Veranstaltungen.