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Waderner Buchwoche in besonderer Zeit mit besonderen VeranstaltungenBei der siebzehnten Waderner Buchwoche wurde in Zeiten von Corona alles ein bisschen anders. Aber sie fand statt. Nicht selbstverständlich und darum sehr besonders. Das konnte man schon daran ablesen, dass vier Lesungen echte Premieren waren: Frank P. Meyer las zum ersten Mal aus „Lost in Trier”, Angelika Lauriel zum ersten Mal aus „Vier für die Umwelt — Giftskandal am Schellenbach”. Mit Marion Demme-Zech gab es die erste Plauder- und Signierstunde ihres druckfrischen Saarlandkrimis „Letzter Ausstieg Saar” und selbst der Bestsellerautor Benjamin Cors, dessen fünfter Normandie-Krimi im Frühjahr erschienen ist, hatte doppelten Grund zur Freude: Sein erster Auftritt in Corona-Zeiten und sein allererster im Saarland. © Bogenberger Autorenfotos Der Schreibwettbewerb, zum siebten Mal ausgeschrieben, Thema diesmal „ich bin raus”, mit fast 100 eingereichten Geschichten und Gedichten. Wir haben 16 davon als „druckreif” ausgewählt, das Buch dazu präsentierten wir aus Platzgründen in den Lichtspielen Wadern. Dass die Gewinner aus Wien, Flensburg, Mönchengladbach und Berlin nicht dabei sein konnten — kein Wunder in diesen Zeiten. Doch der Gewinner aus der Schweiz reiste tatsächlich via Köln an und las beeindruckend. Auch zwei sehr junge Autorinnen durften auf die Bühne, insgesamt eine tolle Veranstaltung mit bemerkenswerten Texten und ein perfekter Einstieg in die Waderner Buchwoche. Das Buch zum Schreibwettbewerb ist wie alle anderen Veröffentlichungen vorher bei uns erhältlich. Das Buch für 9 €, das e-book für 8 €. Benjamin Cors las am Buchwochensamstag im Kino vor ausverkaufter Kulisse aus seinem Krimi „Sturmwand”. Ein perfekt vorbereiteter Autor, der sich mit den saarländischen Gegebenheiten genau vertraut gemacht hatte. Er wusste besser Bescheid über Waderner Verhältnisse als mancher Gast im Publikum. Und machte zur Freude der Zuhörenden den einen und anderen Witz über die „Pälzer”. Benjamin Cors ist ein Routinier, man merkte ihm in jeder Sekunde seine große Erfahrung an, und ist als Referent der Intendanz des SWR Rheinland-Pfalz offenbar gewöhnt, eloquent und schnell zu reagieren. Kein Zwischenruf brachte ihn aus dem Konzept, er unterhielt großartig, der Funke sprang auf alle im Publikum über — und das trotz notwendiger Pandemie-Abstandsplätze! Seine allererste Lesung in dieser Corona-Zeit UND überhaupt im Saarland wurde ein großartiger, kurzweiliger, spannender Leseabend in Wadern. Am gleichen Tag fand mittags die Plauder- und erste Signierstunde aus „Letzter Ausstieg Saar” mit Marion Demme-Zech statt, als Highlight der ersten Dackelwochen im Saarland. Dackelwochen, ja, denn sie führt ihren Protagonisten Günter in ihrem neuen Saarlandkrimi ein, seine nächsten Fälle löst er in mindestens zwei weiteren, bald erscheinenden Krimis und er ist ein — Sie ahnen es — Dackel! Die Premiere fand bei schönstem Sonnenschein im Freien statt, es entwickelten sich lange Gespräche mit den LeserInnen, natürlich wurden alle Signierwünsche erfüllt und zum Abschluss die GewinnerInnen des Dackelquiz gezogen, manch eine sogar umgehend damit erfreut, mit Original-Wackeldackel, Krimi, Freifahrten auf der Maria Croon und der Fähre Welles. Alles Spenden und organisiert von der umtriebigen Autorin, selbst für die Trostpreise hatte Marion Demme-Zech gesorgt, in ihrer wunderbar unnachahmlich perfekten Art der Vorbereitung, die sie bei all ihren Auftritten auszeichnet. Toll war auch der Kinder-Lese-Abend mit Angelika Lauriel im Kino. Die Schriststellerin las aus ihrem spannenden Buch „Vier für die Umwelt — Giftskandal am Schellenbach”, drei Stunden vergingen wie im Flug, mit Leseteilen und höchst gefesselten und konzentrierten Kids, mit Frageteilen von Seiten der Autorin und pfiffigen Antworten aus dem Publikum, mit viel Interesse der Kinder und guten, erhellenden Antworten der Autorin, sie gab interessante Einblicke ins Autorinnenleben und bereitete allen einen abwechslungsreichen Abend in den Lichtspielen Wadern. Übrigens gibt es demnächst ein Wiedersehen mit Angelika Lauriel, am gleichen Ort, vor anderem Publikum. Sie wird Anfang November bei der Woche unabhängiger Buchhandlungen beim nächsten „Saarländischen AutorInnenabends” der Bücherhütte dabei sein. Auch dieser Abend findet, statt traditionell bei uns in der Bücherhütte, im weitläufigen Kino mit viel mehr Möglichkeiten statt. Apropos, Bücherhütte und Kino: Fehlt noch die höchst unterhaltsame Darbietung unseres langjährigen Freundes und Primstaler Autors Frank P. Meyer mit seinem neuen Buch „Lost in Trier”: Die erste Lesung der neuen Trier-Kolumnen wurde gefeiert: Ausverkauft, toll! Sidekick: Kalle Marx, verhüllt, in rot und blau, am Ende zwischen Autor und Verleger. Heimspiele feiert der Primstaler Autor bei uns in der Bücherhütte immer, denn hier finden alle seine Premieren statt, doch auch die Lichtspiele waren perfekt für ihn. Denn erstens stellte sich heraus, dass er das Waderner Kino schon lange vor uns kannte, kein Wunder, das Kino feiert demnächst hundert, die Bücherhütte „erst” fünfundzwanzig Jahre. Wie er erzählte, düste Frank P. Meyer schon lange Jahre vor Gründung der Buchhandlung mit dem Mofa ins Kino, damals zum krachneuen James Bond — mit Roger Moore! Und zweitens war sein Publikum wie immer bei seinem Auftritten: Mitgehende und gut gelaunte Gäste, aus Trier und aus dem Saarland von Wadern bis Dudweiler, genossen endlich einmal wieder einen Live-Auftritt bei der Premiere des unterhaltsamen Autors. Dazu gab es wie immer tolle Lesewanderungen mit Renatus vom Hügel, Literaturverfilmungen, Lese- und Schreibworkshops, das Lese-Buch-Café und besonders schön war dann, dass zum Abschluss unserer Waderner Buchwoche der Bücherflohmarkt in der Herbert-Klein-Halle stattfinden konnte. Das ganze Programm gibt's hier. Wir als Partner der Buchwoche waren uns abschließend einig, wie gut es war, dass wir den Mut hatten, die Buchwoche zu planen und so vieles zu ermöglichen. Klar, anstrengend war so manche Planung, mit Abständen und Maskenpflicht wurde einiges doch einfacher als gedacht und die Resonanz der unterschiedlichsten Menschen gab uns Recht. Wir hatten jedes Mal ein so frohes und dankbares Publikum, alle hatte großen „Hunger” auf Kultur. Und fast noch dankbarer waren die AutorInnen, die endlich mal wieder live vor Publikum performen durften. Es ist nicht zu unterschätzen, wie der kulturelle Lockdown den Künstlern nicht nur finanziell, sondern auch emotional zu schaffen macht. Gut, dass wir uns getraut haben! :-) |
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